Oder: Warum die Fotos im Lavanttal liegen
Da sich aus logistischen Gründen ein günstiges Zeitfenster für den Überstellungsflug mit der Dimona zum Fluglager in Nötsch ergab und das Wetter gar nicht so schlecht war, wie angekündigt, trat ich diesen am 20.Mai 2025 an.
Da der Co-Pilotensitz frei und das Gewicht daher unkritisch war, tankte ich im Zuge des Abflugchecks 50 Liter „flüssige Thermik“ auf, um entsprechend Reserven zu haben.
Aufgrund von bereits erwartetem Schlechtwetter schnallte ich meinen Rucksack mit Karten und allerlei Nützlichem am Co-Pilotensitz fest.
Der Start erfolgte um 12:44 UTC (14:44 Uhr Lokalzeit) und die Dimona stieg kräftig in Richtung Westen.
Aufgrund erkennbarer Schauer im Bereich von Soboth und Koralm steuerte ich die Dimona über die Pack, wo es zwar ebenfalls bewölkt war, aber die Wolken noch genügend Abstand zu den Bergrücken hatten.
Im Bereich zwischen Hirzmannsperre und dem Packer Stausee setzte dann aber doch leichter Regen ein und spülte Scheibe und Flächen sauber. Sogar so sauber, dass sich das Klebeband löste auch der Faden hinwegflog.
Trotzdem war die Pack bald überwunden und die Dimo eilte weiter nach Westen.
Aufgrund von kreisendem Verkehr nordwestlich meiner Position, wie Wien Info einen Segler nannte, drehte ich nach Süden ins Lavanttal ab und umflog das Klagenfurter Becken, wo sich bereits Bewölkung staute, während entlang der Karawanken noch blauer Himmel zu erkennen war.
Vermutlich aufgrund des von Süden heranziehenden Schlechtwetters hatte ich leichtes Steigen, dass ich in Fahrt umsetzte. Auch begann es dann ein wenig turbulent zu werden.
Etwas westlich von Sankt Paul sackte die zuvor leicht steigende Dimona dann plötzlich stark ab und alles was nicht angeschnallt war, hob ab. Auch mein Mobiltelefon flog aus dem angeschnallten Rucksack und schneller als ich zugreifen konnte, durch das rechte Seitenfenster, das ich nach dem auf der Pack durchflogenen Schauer wieder geöffnet hatte, um eingedrungene Feuchtigkeit loszuwerden, damit die Scheibe nicht beschlug.

Es dürfte westlich von Sankt Paul in bewaldetem Gebiet aufgeschlagen sein, weshalb es auch keine Fotos von diesem Flug gibt.
Entgegen der heutzutage weit verbreiteten Meinung ging das Leben aber auch ohne Mobiltelefon problemlos weiter und die Dimo steuerte entlang der Karawanken auf Nötsch zu.
Mein Erstanruf bei „Nötsch Flugplatz“ blieb unbeantwortet. Nach dem Zweiten meldete sich „Nötsch Radio“ – mein Fehler 😉
Trotz leichten Seitenwinds setzte die Dimona nach einem langen Endanflug, um 13:58 UTC sanft auf der Graspiste auf und rollte „so wi imma“ zur Abstellposition westlich des Windsacks.
Dort steht sie nun und wartet auf euch Akaflieger. Mit den Worten von KG: „Gehet hin und flieget!“