Die Vorgeschichte
Unsere alte Dimona OE-9208 ist ja heuer endgültig am Ende der Lebensdauer nach Jahrzehnten treuen Diensten in der Akaflieg angekommen.

Wir mussten uns nach einem neueren Fluggerät umsehen. Die ganze Geschichte zur Auswahl und zum Ankauf eines Ersatzes kannst du hier nachlesen:
»Akaflieg Graz kauft wieder einen Touringmotorglider«
Der neue Motorsegler, eine Super Dimona wurde in Deutschland angekauft und stand am Flugplatz in Bensheim. Also musste unser neues Fluggerät noch vor dem Winter nach Graz überstellt werden.
Der Plan
Herbstzeit ist Nebelzeit, Winterzeit ist Dunkelzeit! Daher gibt es über weite Strecken auf Sicht zu fliegen gröbere Einschränkungen, die einer intensiven Flugplanung bedürfen. Die Tage sind kurz und auch wenn das Wetter schön ist, bleibt das Problem des Nebels in der Früh und gegen Abend. Und es gab auch ein „Enddatum“ bis zu dem die Überstellung abgeschlossen sein musste: Der 19. Dezember 2025. An diesem Tag endete die Versicherung durch den Benheimer Club.
Logistisch galt es eine Crew mit dem Auto nach Bensheim zu bringen, weil das Linienfliegen erstens teuer und zweitens nicht bis zum Flugplatz Bensheim möglich ist. Und schon wieder kam unser schöner (Insider 😉) KlausL in Spiel.

Klaus erklärte sich bereit, den Flieger bis an die österreichische Grenze zu fliegen und mit dem Zug wieder nach Ludwigshafen-Dannstadt zurückzufahren. Danke dir, lieber Klaus!
Aus den Reihen der Grazer Akaflieger meldeten sich JulianK als Langstreckenautofahrer mit seinem Tesla und MarkusS und TomP als Überstellungspiloten.
Der ursprüngliche Flugplan sah vor, direttissimo an Linz und Zeltweg vorbei nach Graz zu fliegen. Nun galt es noch, je nach Wetter (Nebelbänke und deren Auflösungen) den besten Übergabeflugplatz zu finden.



Die Entscheidung für den Übergabeflugplatz fiel auf Vilshofen an der Donau: EDMV

Die Umsetzung
Vortag
Damit alles „flutscht“, hat Klaus die Super Dimona bereits am Dienstag von Bensheim in die Nähe seines Wohnorts auf seinen Heimatflugplatz nach Ludwigshafen-Dannstadt geflogen.

Mittwoch – Es geht los
Der Wettercheck ergab bestes Flugwetter über dem Süden Deutschlands bis über die Alpen nach Graz. Die einzigen Unbekannten waren nur mehr die Auflösungszeiten der Frühnebel entlang der Strecke. Die Grazer Truppe Tom, Markus und Julian trafen sich um 8:30 am Flughafen Thalerhof, der zu dieser Zeit natürlich noch im Nebel versenkt lag. Aber kein Problem, denn es ging ja zu ebener Erd mit dem Auto Richtung Norden.

So setzte sich die Überstellungstruppe in Richtung Norden in Bewegung und wie zu erwarten war, besserte sich die Nebellage Kilometer für Kilometer.



Klaus wir kommen!
In Deutschland am geplanten Übergabeflugplatz Vilshofen war zwar noch alles anfangs dicht, aber der Abflugflugplatz mit unserer Super Dimona war schon nebelfrei und das Prachtstück mit Klaus abflugbereit.



Mit unserer D-KDAN (rechts im Bild)
Klaus war schon am Platz und im Prinzip abflugbereit nach Vilshofen, wollte aber noch etwas abwarten, bis sich die Nebelbänke bei Passau aufgelöst hatten. Dann sollte Vilshofen sicher frei zum Anflug sein. Die Autocrew sendete immer wieder Fotos entlang der Strecke, um ein gutes Lagebild für den Flug von Klaus bereitzustellen. Zur Not könnte Klaus auch nach Suben ausweichen, das wäre für die Autocrew auch machbar und Klaus hätte auch von dort Anschlüsse per Bahn, um wieder nach Haus zu kommen.
Die D-KDAN mit Klaus ist in der Luft
Um 11:46 meldete Klaus: „The eagle has departed!“ Der Flieger ist auf dem Weg nach Vilshofen und wird eifrig von den Akaflieger auf Flightradar24 verfolgt.


Inzwischen trudelten auch die PiReps (Pilotenreports) der Bodencrew aus dem Tesla mit Bildern ein und Markus, meinte: „Das könnte klappen!“ Jetzt fehlte nur mehr aus Konjunktiven Imperative zu generieren: „Das hat zu klappen!“




Während Tom, Markus und Julian mit Argusaugen auf den Anflug von Klaus warteten, musste festgestellt werden, dass noch kein Akaflieg Pickerl das Vereinslokal in Vilshofen ziert. UND, dass niemand ein AKAFLIEG Pickerl mit hatte. Klingt nach einem Überstellungsausflug im Frühjahr 😉.


On Final
Bestens „bewacht“ und „verfolgt“ warteten alle auf den Moment des Ankommens der Super Dimona am Übergabeflugplatz. Und dann kam sie….




Wie es sich in der Akaflieg gehört, war das bestellte Groundhandling perfekt.


Crew-Wechsel
Danke Klaus für die Überstellung nach Vilshofen! Nun geht die 2. Crew mit Markus als PIC und Tom als Co an Board.



Abflug nach Hause
Und dann war es soweit! Kurz nach 15:00 hob die zweite Besatzung zum 3. Leg Richtung Süden nach Graz ab. Schon ein besonderer Moment: Die neue Super Dimona auf dem Weg in Richtung ihres neuen Zuhauses LOWG.



Nun kann unsere Super Dimona wohl nichts mehr aufhalten: Auf nach Hause! Selbst Nebelbänke auf der Strecke sind nun überfliegbar – selbstverständlich mit entsprechenden „Löchern“ für ein ggf. notwendiges, sicheres Absteigen.
Österreich wir kommen!



Die Reise nach Graz zu Luft war für unsere Aviatoren Tom und Markus ein wunderbares Erlebnis. Eine wohlverdiente Belohnung für all die Müh und Plag 😎.

Irgendwie könnte einen der Neid fressen 😎.







The Eagle has landed – Welcome home ❤!
Um 16:20 war es soweit und unser neuer Motorsegler, die Super Dimona D-KDAN hat steirischen Boden berührt und rollte in der angehenden Dämmerung vor der neuen Homebase, dem Hangar West am Grazer Thalerhof aus.

Nachdem AndiZ, unser Vorstandsvorsitzender keine Kosten und Mühen gescheut hat und bei der Betriebsfeuerwehr einen Empfangswasserbogen bestellt hatte, wurde er von Markus zurückgepfiffen. Never ever Wasser auf unser neues Flugzeug!!!
Wer will schon Ärger, so entschloss sich Andi sich spontan umzuziehen und ein Hawaiianisches Ständchen abzutanzen. Aus Datenschutzgründen wurde hier nur sein Avatar veröffentlicht.
Und was ist aus Klaus und Julian geworden?
Klaus trat seine Rückreise von Vilshofen nach Hause via Bahn an und erreichte müde aber immer noch ansehnlich (Für manche Schlaftrunkenen im Verein ein Bruce Villis 😄 – Insider) an seinem Heimatbahnhof an.


Lieber Klaus – Vielen herzlichen Dank für deinen heroisches Einsatz!
Und Julian? Auch er ist mit seinem Tesla nach vielen Hundert Kilometern wieder gut in Graz angekommen. Danke die für deinen grandiosen Beitrag als Chauffeur der Überstellungscrew.

Vielen Dank!
Die Akaflieg Graz hat wieder einmal bewiesen, dass sie über Landesgrenzen hinaus unglaubliches auf die Beine stellen kann. Mit vereinten Kräften von Taskforces eine Strategie für einen neuen Flieger entwickeln, die Finanzierung planen, auf der außerordentlichen Generalversammlung mit substantieller Diskussion eine Entscheidung treffen, zwei Tage später mit einem Kauftrupp nach Deutschland fliegen, den Flieger prüfen und kaufen und nach zwei Wochen heim nach Graz holen – das soll uns erst einmal jemand nachmachen.
Vielen Dank den vielen Engagierten und besonderen Dank unserem ehemaligen Mitglied Klaus für seine super Unterstützung in Deutschland.
Mit diesem Zusammenhalt ist es gelungen, sie ist da:

Lust aufs Fliegen bekommen?
Dann schau am Donnerstag bei unserem Clubabend vorbei. Lass uns über deine Möglichkeiten sprechen, wie du dir bei uns diesen Traum erfüllen kannst. Das geht einfacher, als du denkst!
Wir freuen uns auf dich:
Christoph, Sai, Andreas, Tom, Lukas und Franz und viele andere mehr…


