Erstflug SD-1 Minisport D-MCHU

Mein Film

Dreieinhalb Jahre nach Baubeginn war es am 8.6.2017 soweit – die SD-1 Minisport von Akaflieger Christof Umfer hat sich das erste Mal in die Lüfte erhoben.

Nach Fertigstellung und Bauprüfung Ende 2016 hat es leider ein wenig gedauert, bis alle Formalitäten erledigt waren und das Wetter passte. Leider war es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Erstflug in Österreich zu absolvieren, da die SD-1 derzeit noch eine deutsche vorläufige Verkehrszulassung hat, die in Österreich nicht anerkannt wird. Umgekehrt durfte ich in D nicht mit österreichischem Schein fliegen – also war auch noch die deutsche Sports Pilot Licence zu machen. Die D-Registrierung kommt daher, dass es für die SD-1 eine deutsche Musterzulassung gibt und man nur noch die Konformität mit dem Muster nachweisen muss. In Österreich wäre ein vollständiges Zulassungsverfahren nötig.

Diese Woche waren aber alle Schwierigkeiten und Mühen vergessen und der Fokus lag darauf, den weiß grünen 6m Flitzer in die Luft zu kriegen.

Nach einem Spornrad Training auf der Super Decathlon von Spinsandmore in Salzburg war ich gut gewappnet, allerdings trotzdem – gelinde gesagt – ziemlich angespannt die Tage davor (Toilettenstopps auf der Hinfahrt so ca. alle 50km mögen ein Indiz für den Grad der Anspannung sein).

Also ran mit dem ASW  Hänger, der der SD-1 zeitweilig als Quartier dient, und in 7 Stunden Fahrt raus nach Deutschland, konkret nach Bad Wörishofen (EDNH) zwischen München und Lindau.

Mit tatkräftiger Hilfe von meinem Sohn Lukas war der Flieger schnell aufgebaut und gründlich durchgecheckt.

Dann der große Moment: Knüppel ganz nach vorne, Gas rein und ab die Post. Vor lauter Starren auf den Fahrtmesser wäre mir fast ein Bahnbegrenzungsreiter ins Flugzeug gehüpft, aber am Ende war er dann schon 1m unter dem Flugzeug .

Dann rauf auf 3500ft und ein paar vorsichtige Kennenlern – Bewegungen. Die SD-1 fliegt sich super angenehm, deutlich sensitiver als Dimo, Aquila und Co (nur ca. halb so große Ruderausschläge). Trimmung im Reiseflug genau bei 50%, Flieger geht pfeiferlgerade.

Dann schauen, was passiert, wenn die Fahrt zu niedrig wird. Mit Klappe 1 wirds unter 80 km/h schon ziemlich weich in den Rudern, knapp unter 70km/h geht die Nase eher sanft aber deutlich nach unten – und das war auch schon alles. Mit Klappen 2 geht es noch langsamer, aber die sind in der Praxis eher nicht relevant.

Vollgas mit 3600 Umdrehungen bringt im Horizontalflug knapp 170km/h, im Reiseflug mit 3200 sind es ca. 155 km/h (jeweils IAS).

Die Landung war dann etwas zu schnell, weil das Standgas ein wenig zu hoch eingestellt war, aber trotzdem unkritisch und leicht beherrschbar. Wie man auf den Video sieht habe ich ein wenig zu früh aufgehört das Flugzeug zu fliegen, aber egal.

Fazit: alles im grünen Bereich, Flieger wieder rein in den Hänger und wieder 7 Stunden nach Hause (Ankunft 03:00 loc), wo die D-MCHU bald ein Zuhause im Hangar West finden soll.

 

Danke der Akaflieg Graz für die Nutzung der Werkstatt im letzten Baudrittel!