Aus dem Leben eines TRAV’s

Für nicht Eingeweihte: TRAV steht für Temporary Reserved Area Verantwortlicher, das ist also jener arme Kerl, der in Graz am Flughafen bei aktivem Segelflugbereich für die Koordination verantwortlich ist, während alle anderen dem luftigen Vergnügen fröhnen dürfen.

Und so ein TRAV kann schon was erleben, aber lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:

Originalton Andreas Zangl:

Nachdem ich dieses Wochenende die Ehre hatte, den TRAV zu machen, wollte ich meine Erlebnisse mit euch teilen.

Am Samstag Aufbau mit Thomas Schmid – Kein großer Andrang an Flugzeugen, bis sich herausstellt – wir hören nix, Funk kaputt.

Zur Hilfe eilender Kollege drückt diverse Knöpfe uns zieht Stecker – wir hören wieder was, nur uns hört keiner. – Der Turm wird schon nervös.

Wir organisieren eine 8,33MHz Handgurke – deren Reichweite eher bescheiden ist. Grund für nicht funktionierenden Funk ist eine leere Batterie im Wagen – die Sonne wird’s schon richten (Photovoltaik).

Endlich geht’s Funkerl im Wagen wieder – nun ist der Feldfernsprecher am Eingehen – diverse 90V Muntermacher an den Fingern und Rütteln hilft.

Alles funktioniert – Der Samstag ist gerettet.

Am Sonntag Antritt um 0945 Uhr…bin alleine am Platz.

Um 11:00 Uhr baue ich den Wagen auf 17R auf – kein Flieger will fliegen. (außer die Fallschirmspringer – das Geschäft läuft).

Endlich startet unsere Dimona zum Rundflug mir Adrian (Nicolas‘ aufgeweckter Sohn).

Es wird immer mehr im Flugverkehr.

 

Ich gewöhne mich an das Stresslevel – Funk hier, Funk da, Telefon Tower hier, Startleiterhandy da…und ein Fallschirm fällt vom Himmel!

–          Da Stimmt was nicht – Der Körper fällt hart auf den Boden – zwischen 17C und 17R – bumm.

–          Im Kopf spielt sich ein Katastrophenszenario ab – ich melde sofort allen Flugbetrieb am Boden einzustellen.

–          Alle rund um den Startwagen sind aufgeregt – ich will aber niemanden über die Piste lassen, ohne OK vom Turm.

–          Ich melde mit nervöser Stimme, dass da ein Fallschirmspringer vor meinen Augen abgestürzt ist.

–          Turm meint: ‚Kann Stress, des woa nua a Puppm!‘

–          Meinen Augen nicht trauend vertraue ich aber dem Turm – es war wirklich nur eine Puppe.

–          Fehler von mir: Die Notfrequenz am Startwagen war nicht ein…da wäre mir (vorab)       geholfen worden.

–          Fehler vom Koordinator: ich wäre über Handy, Fernsprecher, Funk erreichbar gewesen.

–          Das hätte mir 20 neue graue Haare erspart.

 

Nach der Action war es wieder ein super Tag, viele Flüge, gute Thermik (an alle LOWG-Verschmäher) – inkl. feinstem SFU-Feierabendbier.