
Der glückliche Umstand hat es so gewollt dass unser inzwischen von allen und allzeit hochgeschätzter Akaflieg-Pilot und Fluglehrer Fritz Leber nach seiner Tätigkeit als Militärpilot in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges (1945) und nach seiner Vorstandstätigkeit im Fliegerclub „Weiße Möwe“ in Wels (1949-1950) im Zuge seines Maschinenbau-Studiums zur Akaflieg Graz gekommen ist.
Nach jener Zeit in der von den Alliierten jede Art der Betätigung im Bereich der Luftfahrt in Österreich untersagt gewesen ist war Fritz innerhalb eines Proponentenkomitees maßgeblich an der Wiederbelebung der Akaflieg beteiligt und wurde am 16.5.1953 als Flugleiter in den Vorstand der Akaflieg Graz gewählt. Fritz war somit in der Akaflieg Fluglehrer und Flugleiter der ersten Stunde.
Es folgten arbeitsreiche Jahre in denen die Akaflieg auf neue Beine gestellt wurde und Fritz sich neben seiner Tätigkeit als fliegerischer Leiter und als Fluglehrer auch durch seine Mithilfe an der Organisation von fliegendem Material, sowie am neu zu errichtenden Clubgebäude ausgezeichnet hat.
Viele von uns haben Fritz als einen strengen, aber sehr guten und korrekten Fluglehrer im Rahmen der Flugausbildung kennengelernt. Seine Gewissenhaftigkeit und sein Ernst im Umgang mit sicherheitsrelevanten Dingen ist sicherlich auch auf seine Vorgeschichte – auf die besonderen Anforderungen an einen aktiven Militärpiloten – zurückzuführen und sollte uns allen auf immer Vorbild sein.
Besonders hervorzuheben sind neben den fliegerischen Aktivitäten auch seine ausgesprochene Menschlichkeit und seine Beiträge zum Gesellschaftsleben im Verein, wodurch ihn die mit der Akaflieg verbandelte Herren- und Damenwelt stetsmit seinem sprühenden Charme in besonderer Erinnerung behalten wird.
Fritz wäre nächste Woche 90 Jahre alt geworden und hätte uns noch viele seiner Geschichten aus seiner Zeit als Me 109, Me 262 Pilot im II Weltkrieg erzählt, denen wir sicher alle mit großer Spannung gelauscht hätten.
Dem Fritz war es stets ein wichtiges Anliegen vor allem die jungen Mitglieder und Flugschüler der Akaflieg Graz für den Traum des Fliegens zu begeistern. Dies ist ihm bei vielen von uns mehr als vorzüglich gelungen. Dafür sind wir ihm sehr dankbar.
Fliege hoch lieber Fritz!
M. Puchinger, Graz am 14.2.2014